Procter & Gamble, eine der weltweit führenden Kosmetikmarken, will Tierversuche für Kosmetika bis 2023 weltweit beenden.
Der globale Konsumgüterriese gab heute bekannt, dass er sich der #BeCrueltyFree-Kampagne angeschlossen hat, die von der gemeinnützigen Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) ins Leben gerufen wurde. Zu Procter & Gamble gehören insgesamt 19 Kosmetikunternehmen, darunter Olay, Old Spice, Gillette, Ivory, Head & Shoulders und Pantene.
„Wir freuen uns, mit der Humane Society International zusammenzuarbeiten, um Tierversuche in der Kosmetik zu beenden. Ich bin stolz auf die Leidenschaft und das Fachwissen, das unsere Forscher bereits zu diesem Ziel beigetragen haben“, sagte Kathy Fish, Chief Research, Development and Innovation Officer bei Procter & Gamble, in einer Erklärung.
Ist die Durchführung von Kosmetiktierversuchen notwendig?
Procter & Gamble testet keine Produkte oder Inhaltsstoffe an Tieren, es sei denn, es ist gesetzlich vorgeschrieben, heißt es auf der Website. Das Unternehmen hat mit HSI, der Humane Society of the United States (HSUS) und dem Humane Society Legislative Fund zusammengearbeitet, um tierfreie Testmethoden zu entwickeln. In den letzten 40 Jahren hat Procter & Gamble mehr als 410 Millionen Dollar in alternative Testverfahren investiert. Derzeit werden über 50 Methoden eingesetzt, von denen das Unternehmen die Hälfte mitentwickelt hat.
„Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Meilenstein in unseren Bemühungen, Tierversuche für Kosmetika weltweit durch unsere #BeCrueltyFree-Kampagne zu beenden. Durch die Zusammenarbeit mit zukunftsorientierten Unternehmen wie Procter & Gamble können wir dieses ehrgeizige Ziel in die Tat umsetzen“, sagte Kitty Block, Präsidentin von HSI und HSUS.
Die neue Zusammenarbeit wird sich darauf konzentrieren, grausamkeitsfreie Testmethoden durchzusetzen und Druck auf Unternehmen und Regierungen in aller Welt auszuüben, damit diese ihre Politik aktualisieren.
„Tierversuche für Kosmetika verursachen nicht nur unnötiges Tierleid, sondern stellen auch eine veraltete Wissenschaft dar“, sagte Troy Seidle, HSIs Vizepräsident für Forschung und Toxikologie. Er betonte, dass die Zusammenarbeit mit einem bekannten Namen wie Procter & Gamble wichtig ist, um ein weltweites Verbot von Tierversuchen für Kosmetika in wichtigen Märkten wie den USA und Kanada durchzusetzen.
Im vergangenen Jahr haben immer mehr Länder Tierversuche für Kosmetika eingeführt. Australien kündigte Anfang dieses Monats ein Verbot an, und Kolumbien verbot im vergangenen September Tests für Kosmetika und Reinigungsmittel. In den USA haben die kalifornischen Gesetzgeber im vergangenen Herbst einstimmig für ein Verbot von Tierversuchen für Kosmetika gestimmt.
Sowohl Kanada als auch die EU arbeiten an einem Verbot. Im vergangenen November investierte die EU 500 Millionen Euro in die Entwicklung tierversuchsfreier Alternativen. Auch große Marken wie Dove und CoverGirl haben kürzlich ihre Tierversuche eingestellt.
Dieser Beitrag wurde zuletzt am 15. Dezember 2020 um 6:10 Uhr geändert